

Espressokocher / Herdkanne
Ein echter Espresso wird in kurzer Zeit und unter hohem Druck hergestellt. Wer diese Bedingungnen nicht bieten kann, aber auf Espresso nicht verzichten möchte, greift gern zur Herdkanne, auch Espressokocher genannt. Genau genommen stellt man mit der Herdkanne keinen echten Espresso her, da es hier bei der Zubereitung am nötigen Druck mangelt. Das Ergebnis ist jedoch eine sehr zufriedenstellende Alternative. Die Vorteile liegen auf der Hand. Der Kocher besteht aus Metall, ist äußerst robust, sehr einfach in der Handhabung, leicht auseinander zu nehmen und zu reinigen und natürlich um einiges preiswerter in der Anschaffung als eine vollautomatische Espressomaschine. Das macht ihn nicht nur bei Studenten beliebt. Durch die kompakten Abmaße ist er der perfekte Begleiter für Camping, Festival, Skitour oder ähnliches. Alles, was man braucht, ist Kaffeepulver, etwas Wasser und irgendeine Hitze oder Feuerstelle. Ja, auch ein Lagerfeuer geht ;-) Wenn der Kocher aus ferromagnetischem Stahl besteht, kann er auch auf einem Induktionsherd verwendet werden.
Die klassische Herdkanne ist eine Erfindung von Alfonso Bialetti und geht auf die 30er Jahre des letzten Jahrhunderts zurück. Mit ihrer achteckigen Form ist die “Bialetti” auch heute noch Marktführer und wurde seither über 200 Millionen mal produziert. Inzwischen bieten auch viele andere Hersteller diese Art Kocher an.
Der Kocher besteht aus einem kleinen Wasserkessel, in den man einen Siebeinsatz hängt. Dort kommt das (im Gegensatz zum echten Espresso) mittelgrobe Kaffeepulver hinein. Darauf wird eine Kanne geschraubt, die über ein feines Sieb an der Unterseite und ein Steigrohr verfügt. Erhitzt man nun das Wasser im Kessel, entsteht Druck, der das Wasser nach oben durch den Kaffee im Siebeinsatz und durch das Steigrohr in die Kanne drückt. Ein Ventil im Kessel verhindert, dass bei Verstopfung Überdruck und Explosionsgefahr entsteht. Man sollte immer mal einen Blick in die Kanne riskieren, denn sobald der Kaffee „läuft“, kann der Kocher von der Heizstelle genommen werden. Nach wenigen Sekunden ist der Kaffee / Espresso fertig und kann in kleinen Espressotassen serviert werden.
Je nach Kochergröße kann man so eine oder auch mehrere Tassen zubereiten. Frühe Versionen arbeiten nach dem Kreislaufprinzip und werden Percolator genannt.