Kaffeesäure
Die Kaffeesäure hat pauschal erst einmal einen recht schlechten Ruf, denn sie reize den Magen. Kaffee enthält relativ viel Kaffeesäure. Ihre korrekte Bezeichnung lautet 3,4-Dihydroxyzimtsäure, was auch nicht gesünder klingt.
Sie gehört zur Gruppe der Hydroxyzimtsäuren, zählt zur chemischen Klasse der Phenolsäuren und ist neben der Ferulasäure eine der am häufigsten vorkommende sekundäre Pflanzenstoff in pflanzlicher Nahrung. Als Esterbindungen mit Chinasäure sind die sogenannten Chlorogensäuren der Kaffeesäure weit verbreitet. Sie kommen nicht nur im rohen und gerösteten Kaffee vor, sondern auch beispielsweise in Obst wie Aprikosen, Heidelbeeren, Kiwis, Pflaumen, Äpfeln, Birnen, Kirschen, Pfirsichen und Trauben. Auch Gemüse wie Karotten, Tomaten, Artischocken, Endivien, Sellerie, Gurken, Auberginen und Salate enthalten Chlorogensäuren. Ebenso Tee und Kakao.
Wieviel Kaffeesäure in einer Tasse Kaffee steckt, ist abhängig von der Sorte und von der Röstung. Beim Rösten werden die Säuren abgebaut bzw. in Phenole und Aromastoffe umgewandelt. Je länger der Röstvorgang dauert, desto weniger Säure enthält der Kaffee. Als Richtwert kann man zirka 50 bis 100 mg Kaffeesäure pro 200 ml Tasse annehmen. Bei löslichem Kaffee ist der Wert etwas höher.
Viele Menschen beklagen sich, dass ihnen der Kaffee auf den Magen schlägt und dass dies an der Säure läge. Dies kann jedoch nicht bestätigt werden. Wie schon Paracelsus sagte: “Alle Ding' sind Gift und nichts ohn' Gift; allein die Dosis macht, das ein Ding' kein Gift ist.” Und so ist es auch mit der Kaffeesäure. Im üblichen Maße zu sich genommen, das heißt im Rahmen von ca. 3 - 5 Tasse Kaffee pro Tag, ist Kaffeesäure völlig unbedenklich und es wird ihr sogar eine präventive Wirkung gegenüber Magenkrebs nachgesagt. Außerdem enthält Kaffeesäure Antioxidantien, die den Körper unterstützen, schädliche Sauerstoffradikale zu bekämpfen. Bedenklich wird es erst, wenn man Kaffeesäure pur zu sich nimmt. Aber wer macht das schon?