Mokka
Ist von Mokka die Rede, wird meist von dem traditionellen türkischen Getränk gesprochen. Mokka hat aber noch eine ganze Reihe weiterer Bedeutungen.
Zunächst ist Mokka (Al-Muha) eine Hafenstadt am Roten Meer und liegt im Jemen. Obwohl sie inzwischen nahezu in der Bedeutungslosigkeit verschwunden ist, war sie einst ein florierendes Handelszentrum. Kaufleute aus aller Welt kamen bis zum Ende des 18. Jahrhunderts in die Stadt um neben Stoffen, Edelmetallen und Gewürzen auch Kaffee zu handeln. Über lange Zeit war der Hafen von Mokka der führende Ausgangspunkt für Kaffeeexporte in alle Welt.
Als Mokka wird auch eine Kaffeevarietät bezeichnet, die ihren Namen eben dieser Hafenstadt verdankt. Es ist umstritten, ob es sich dabei tatsächlich um eine eigenständige Art handelt oder ob sie aus einer Mutation der Arabica-Bohne hervorging. Dieser Kaffee wuchs wild in weiten Teilen Äthiopiens und auch im Jemen und wurde natürlich über den Hafen von Al-Muha gehandelt. Die Mokkabohne ist eine einsämige Pflanze, das heißt es befinden sich in ihrer Kirsche nicht zwei Steine, sondern nur eine. Die Bohnen haben eine relativ runde Form und werden auch Perlbohnen genannt. Geschmacklich wird die Mokka-Bohne mit kräftigen Kakaonoten beschrieben, die mit einer Vielzahl fruchtiger und blumige Akzente einhergehen.
Am bekanntesten ist sicher der Mokka als Getränk. Es wird bereits seit dem 16. Jahrhundert im Orient getrunken und direkt mit Wasser und viel Zucker im Feuer erhitzt. Hierfür nutzt man den traditionellen Ibrik, eine spezielle Kanne aus Messing oder Kupfer und langem Griff. Wenn der Kaffee zum ersten Mal kocht, bildet sich Schaum, der abgeschöpft und in den bereit stehenden Tassen verteilt wird. Nun wird der Mokka ein zweites Mal aufgekocht und dann in den Tassen verteilt. Wenn sich der Kaffeesatz am Boden der Tasse abgesetzt hat, ist auch das Getränk soweit abgekühlt, dass es die optimale Trinktemperatur erreicht hat.