Perlbohnen

Üblicherweise wachsen im Inneren einer Kaffeekirsche zwei Samen (Steine/Bohnen) heran. Es kommt jedoch vor, dass sich unter bestimmten Bedingungen nur eine einzige Bohne bildet. Diese ist dann nicht wie eine normale Bohne einseitig abgeflacht, sondern sie hat eine nahezu kugelrunde Form und wird aufgrund dessen Perlbohne genannt. Perlbohnen sind bei der klassischen Kaffeeproduktion grundsätzlich nicht gewünscht. Sie entstehen meist in Kirschen an den Zweigenden und kann ein Zeichen mangelnder Nährstoffversorgung sein. Auch Kaffeepflanzen, die auf schlechtem Boden wachsen oder bei denen das Klima wegen unzureichender Höhenlagen nicht optimal ist, bilden häufiger Perlbohnen.

Man könnte also sagen, dass Kaffee, der aus Perlbohnen hergestellt wird, ein eher minderwertiges Produkt ist. Dem ist jedoch nicht ganz so. Inzwischen gibt es auch spezielle Züchtungen, die Perlbohnen produzieren und dennoch einen hochwertigen Charakter besitzen. Letztlich ist die Qualität des Kaffees aus Perlbohnen ebenso abhängig von Sorte, Aufbereitung und Röstung, wie sie es auch bei anderen Kaffees ist. Perlbohnen aus mangelversorgten Pflanzen ist eher von minderer Qualität, Kaffees aus speziellen Perlbohnen-Züchtungen kann sehr hochwertig sein.

Angesichts ihrer milden Eigenschaften sind Perlbohnenkaffees aber sehr beliebt. Sie haben ein intensives Aroma, werden vorzugsweise hell oder mittelbraun geröstet und eignen sich je nach Mahlgrad für Filterkaffees ebenso wie für die Pressstempelkanne. Für eine Espressoröstung werden die Perlbohnen kaum herangezogen.

In Industriekaffees kommen Perlbohnen kaum vor. Sie werden aussortiert und separat weiterverarbeitet. Besonders beliebt sind Perlbohnen bei Konsumenten, die ihren Kaffee selber rösten wollen, da die runde Form ein recht gleichmäßiges Röstergebnis gewährleistet. Es besteht also eine beachtliche Nachfrage, was sich angesichts der geringen verfügbaren Menge im Preis niederschlägt.