

Anbau / Anzucht
Voraussetzung für einen erfolg- und ertragreichen Kaffeeanbau ist ein nährstoffreicher Boden sowie kräftige, gesunde Pflanzen. Idealerweise ist der Boden reich an Stickstoff, Kalium und Phosphorsäure, locker, gut durchlüftet und leicht sauer. Bei einem ph-Wert zwischen 5 und 6 ist das Milieu optimal. Der Boden sollte weiterhin über gute Speichereigenschaften verfügen. Um Kaffeepflanzen zu vermehren, wird meist die Saatgut-Methode angewendet. Hierfür werden Kaffeebohnen nach Alter und Keimfähigkeit selektiert und in Saatbeeten in vorbereitete Nährböden gesetzt. Nach dem Keimen entwickeln sich nach zirka einem Monat kleine Setzlinge. Die Kräftigsten von ihnen werden dann in einzelne Behälter gesetzt und für ein weiteres halbes Jahr in schattigen Pflanzschulen gepflegt. Anschließend geht es hinaus auf die Plantage oder in den Wald. Nach ungefähr 4 Jahren können die ersten nennenswerten Erträge verzeichnet werden. Mit einem Alter von zirka 30 Jahren nehmen die Erträge deutlich ab. Die Pflanze wird dann durch eine Neue ersetzt.
Die Vermehrung der Kaffeepflanze kann auch vegetativ durch Stecklinge oder durch botanische Maßnahmen wie das Pfropfen erfolgen. Hierbei wird ein Spross zur Veredelung auf eine andere Pflanze aufgesetzt.
Beim Anbau selbst unterscheidet man zwischen intensiven und extensiven Methoden. Intensivanbau erfolgt reihenweise in Monokulturen mit einem Abstand von zwei bis drei Metern. Auf großindustrielle Plantagen werden so tonnenweise Kaffeebohnen erzeugt. Bei einem extensiven Anbau werden Kaffeepflanzen in ihre natürliche Umgebung zwischen Sträucher und unter Bäumen gezogen (Shade grown). In diesen Mischkulturen ist der Ernteaufwand um einiges höher und der Ertrag geringer. Allerdings sind die Pflanzen gesünder und kräftiger. Es werden weniger bis gar keine Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Dem Geschmack und der Umwelt zuliebe solltest Du immer zu Kaffees aus "shade grown" Anbau greifen.