Picking
Picking ist die traditionelle Art Kaffee zu ernten. Dabei kommen keine Maschinen zum Einsatz, die Kirschen werden nach und nach einzeln von Hand gepflückt. Es ist also sehr arbeitsintensiv, zeitaufwändig und dementsprechend teuer. Da sich an einer Kaffeepflanze neben den reifen Früchten auch Blüten und unreife Früchte befinden, kann mit der Picking-Methode bereits beim Ernten die Qualität des Kaffees beeinflusst werden, indem nur die reifen Früchte in die Körbe wandern. Die unreifen Früchten verbleiben am Strauch, können weiter reifen und werden erst bei späteren Durchgängen abgenommen. Eine Maschine hingegen würde keinen Unterschied zwischen den Reifegraden machen. Dies wirkt sich dann sehr negativ auf die Kaffeequalität aus.
Besonders kleine Anbaugebiete, mit lokalen Kaffeebauern und Kooperativen setzen noch heute weitgehend das Picking ein. Gerade wenn die Pflanzen im Urwald und zusammen mit anderen Bäumen und Sträuchern stehen oder das Gelände eine zu steile Hanglage aufweist, kommt man um die Handarbeit beim Pflücken nicht herum. Für ein Kilogramm fertigen Röstkaffee muss ein Bauer ca. 8000 Kaffeekirschen picken. Kaffees, die aus handverlesener Ernte stammen, bestehen meistens aus hochwertige Arabica-Bohnen und gelten weltweit als Spitzenkaffees.
Eine schnellere und billigere Erntemethode ist das “Stripping”. Hierbei werden zunächst alle Kaffeekirschen von den Zweigen abgezogen, unabhängig von der Reife. Dies kann ebenfalls per Hand erledigt werden oder eine Maschine kämmt die Kirschen vom Baum so dass sie herabfallen. Im Nachgang werden alle gesammelten Kaffeekirschen ausgebreitet und sortiert. So fallen rund ein Viertel der Früchte der Auslese zum Opfer. Eigentlich schade, denn besser wäre es, mit den natürlichen Ressourcen verantwortungsvoller umzugehen. Da trotzdem immer eine bestimmte Menge minderwertiger Kaffeekirschen in Lese verbleibt, ist ein gestrippter Kaffee immer von etwas geringerer Qualität als der handgepickte Kaffee.