Cappuccino
Der Cappuccino gehört wohl zu den bekanntesten italienischen Kaffee-Spezialitäten, obwohl die Österreicher bisweilen die Erfindung für sich beanspruchen. Angeblich soll sich der Cappuccino vom österreichischen Kapuziner, einem (doppelten) Mokka mit flüssiger Schlagsahne, ableiten. Hintergrund sind die Kapuziner-Mönche, deren Kutten und Kapuzen eine ähnlich hellbraune Farbe aufwiesen wie beide Getränke. Zudem heißt Cappuccino übersetzt Kapuze, was wohl aber eher auf die Schaumkrone zurückzuführen ist.
Für die Herstellung des Cappuccino dient ein leicht gestreckter Espresso aus kräftiger Mischung, idealerweise mit viel Crema, der in eine weite Tasse gefüllt wird. Auf diesen lässt man mindestens die gleiche Menge schaumig geschlagene Milch fließen. Ist die Konsistenz der Milch perfekt, verbleibt sie auf dem Espresso, seine braune Crema setzt sich jedoch oberhalb des Milchschaums ab. Einige mögen nun sagen, dass ist doch ein Caffé Latte. Nicht ganz. Basis für den Latte ist meist ein doppelter Espresso der in normale oder nur leicht schaumige Milch gegossen wird. Beim Cappuccino gießt man die Milch in den Espresso. Dadurch unterscheiden sich beide Getränke optisch recht stark voneinander.
Voraussetzung für das Gelingen der perfekten Milchemulsion ist die Wahl der richtigen Milch, die Temperatur und die Geschwindigkeit der Zubereitung. Es eignen sich sowohl homogenisierte Kuhmilch, aber auch laktosefreie Milch, Reis- und Sojamilch. Wichtig ist, dass die verwendete Milch ein Mindestmaß an Fett enthält. Zwischen 1,5% und 4% ist ideal. Es macht das Aufschäumen erst möglich und erzeugt je nach Konzentration stabileren oder cremigeren Milchschaum.
Die Haube des Cappuccino bietet sich für eine individuelle Verzierung an. Bei der sogenannten Latte Art entstehen allein durch das Eingießen des Milchschaums interessante weiß-braune Formen. Erfahrene Barista können auf diesem Gebiet echte Künstler sein und zaubern Herzen, Bäume und andere tolle Schaumbilder. Inzwischen gibt es sogar Latte Art Meisterschaften.