

Einspänner
Der Begriff Einspänner hat zweierlei Bedeutung, die jedoch beide mit der österreichischen Hauptstadt Wien verbunden sind. Zu Zeiten, in denen es noch keine Autos gab, prägten Pferdekutschen das Wiener Stadtbild. Leichte Gespanne mit nur einem Pferd wurden sehr flexibel für Botendienste eingesetzt oder brachten Gäste der Stadt in die Gasthäuser oder zu den Sehenswürdigkeiten. Diese „Pferde-Taxis“ wurden auch Einspänner genannt.
Die zweite Bedeutung leitet sich aus dem Getränk ab, welches die Kutscher der Einspänner besonders gern in der kalten Jahreszeit zum Aufwärmen zu sich nahmen. Dieses bestand aus einem Mokka (auch Schwarzer, Brauner oder Espresso genannt) und einer ausgeprägten Krone aus „Schlagobers“ (Sahne). Es wurde in einem Glas ohne Henkel zusammen mit Puderzucker serviert. Während nun die Kutscher auf ihrem Bock saßen, hielten sie das Getränk in der einen, die Zügel in der anderen Hand. Die Haube aus Schlagsahne erfüllte dabei die Funktion eines Deckels. Sie hielt zum einen das Getränk lange warm, zum anderen verhinderte sie das Verschütten beim Antraben bzw. beim Fahren über das holprige Kopfsteinpflaster. Wenn man so will, ein früher “Coffee to go”. Normalerweise wurde der Einspänner nicht umgerührt, sondern durch die Sahne getrunken. Sollte sich aber ein kurzfristiger Auftrag ergeben, konnte der Kutscher die kalte Sahne unter den Mokka rühren. Dieser kühlte ab und der Einspänner konnte schnell ausgetrunken werden.
Aus dieser Tradition heraus wurde der Einspänner zu einem festen und sehr bekannten Bestandteil der Wiener Kaffeehauskultur und erfreut sich bis heute als sehr populäres und urtypisch österreichisches Kaffeegetränk großer Beliebtheit.
Der Einspänner wird vielerorts auch als „Kaffee Wiener Art“ bezeichnet und kann auch als Doppelter-Einspänner, Zweispänner, also mit großem Mokka, bestellt werden.