Muckefuck / Malzkaffee
Das Wort Muckefuck ist im deutschen Sprachgebrauch eher negativ belegt und beschreibt entweder einen sehr dünnen Bohnenkaffee oder aber ein kaffeeähnliches Getränke aus Surrogaten wie Zichorie, geröstetem Roggen oder gemälzter Gerste. Entsprechende Getränke haben auch den namen Malzkaffee.
Die Bezeichnung Muckefuck entstammt wahrscheinlich aus dem rheinischen für “Mucke(n)”, welches einen braunen Holzmulm beschrieb und dem rheinischen “fuck” für faul. Ob damit nun der dünne Kaffee oder der Ersatzkaffee gemeint ist bleibt unbeantwortet, fest steht, dass es sich um eine sprachliche Abwertung des Kaffees handelt, um dessen geschmacklichen Defizite zum Ausdruck zu bringen.
Dass Muckefuck mit Ersatzkaffee in Verbindung gebracht wird, kann auch daran liegen, dass Friedrich der Große im 18. Jahrhundert den Zoll auf Kaffee stark erhöhte und er fortan mit gerösteten Zichorienwurzeln gestreckt werden musste, damit er erschwinglich blieb. Da sich diese Maßnahmen natürlich negativ auf den Geschmack auswirkte, ist es möglich, dass der Begriff “Muckefuck” auch für Ersatzkaffee übernommen wurde.
Andere Überlieferungen sprechen von einer deutschen Ableitung des französischen Begriffes “Mocca faux”, was falscher Mokka bedeutet und die, um 1870 während des deutsch-französischen Krieges oder während der französischen Besetzung des Rheinlandes unter Napoleon, in den deutschen Sprachgebrauch eingezogen wäre. Hierfür gibt es jedoch keine hinreichenden Belege.
Ebenso unbewiesen ist, dass der Begriff eine Bezeichnung aus dem kaffeesächsischen Sprachgebrauch ist, obgleich damit auch hier historisch bedingt ein Kaffee aus Ersatzstoffen gemeint ist. Insbesondere in den Zeiten der DDR war der “Muggefugg” ein allgegenwärtiges Getränk, denn die guten Kaffeebohnen aus dem “Westen” waren rar oder unter dem Namen “MoccaFix” im Delikatessengeschäft mit 35 Mark pro Pfund sündhaft teuer.