Kapseln & Pads - Das Geschäft mit der Bequemlichkeit - Teil 2

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Zugegebenermaßen bemühen sich die großen Industriellen bei den Kapselkaffees wenigstens um ein Mindestmaß an Qualität. Die Röstzeit ist länger und die Bohnen erlesener als bei den Filterkaffees dieser Hersteller. Nun, das kann man sich ja bei der Marge auch wieder leisten. Dennoch bleibt das Ausgangsmaterial fragwürdig. Die Kosten für die Produktion des Rohkaffees befinden sich auf aller niedrigstem Niveau. Da möchte man nicht der Bauer sein, der für 5–10 Cent das Kilo Kaffeekirschen pflücken muss.
Natürlich sind die Kapseln in Bezug auf die Umwelt auch nicht ganz unproblematisch. Schätzungen zufolge entstehen allein in Deutschland über 4000 Tonnen Kapselmüll. Auch wenn viele Hersteller nicht müde werden, Nachhaltigkeitskonzepte anzupreisen und darauf verweisen, dass ihre Kapseln vollständig recyclebar seien, bleibt die Ökobilanz mehr als schlecht. Herstellung und Aufbereitung kosten Energie und es ist auch nicht gesagt, dass jede Kapsel dem Wertstoffkreislauf wieder zugeführt wird. Nicht wenige landen im normalen Hausmüll und belasten die Umwelt.
Wie sieht es denn dann mit den Kaffeepads aus? Das Prinzip ist dem der Kapseln ja ähnlich, nur dass die Umweltbilanz hier etwas positiver zu sein scheint. Doch auch hier macht sich die Irreführung der Verbraucher bemerkbar. Die Pads werden in Verpackungseinheiten angeboten, die der Größe und dem Preis des vergleichbaren Pfunds Filterkaffees entspricht. Doch während der vakuumverpackte Filterkaffee wenigstens 500 g (gemischten) Inhalt aufweist, bezahlt man bei den Pads für ungefähr 50 % Luft. Mit anderen Worten, dem Verbraucher wird durch große Umverpackungen und geringe Füllhöhe mehr Inhalt vorgegaukelt. Hier hilft wirklich nur ein genauer Blick auf die Inhaltsangaben und ein schneller Sprint hinaus aus dem Supermarkt, hin zur Kaffeerösterei um die Ecke. Dort zahlt man auch 20–30 EUR für das Kilo, aber man erhält ein handwerklich hergestelltes Premiumprodukt, das geschmacklich seinesgleichen sucht. Okay, die Zubereitung macht etwas mehr Arbeit, aber manchmal ist der Weg das Ziel. Ich bin der Meinung, dass Abmessen, Aufgießen, Filtern, Pressen oder Servieren ja eigentlich schon zum Kaffeegenuss dazugehören.
Oft tut man damit auch etwas für die Umwelt und man unterstützt die Erzeuger direkt in den Anbaugebieten.
Erfahre mehr über die Kaffeekapseln in Teil 1
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