Der Mahlgrad

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Manch einer wird sagen: „Hey, musst Du wirklich so eine Wissenschaft aus dem Kaffeetrinken machen? Ist es tatsächlich so wichtig, wie grob oder fein der Kaffee gemahlen ist?“ Da sage ich doch: „Ja und ja!“ Auch wenn die wenigsten Menschen dem Mahlgrad eine größere Bedeutung beimessen, so ist er doch ganz entscheidend für den Geschmack.
Doch von vorn. Voraussetzung für einen angenehm und runden Kaffeegeschmack ist natürlich die Qualität der Bohnen und das Rösten. Hat man sich erst einmal damit auseinandergesetzt, guten und frisch gerösteten Kaffee gekauft, wäre es jetzt doch schade, bei den letzten Schritten der Zubereitung noch Fehler zu machen. Entscheidend für die optimale Aromenentfaltung ist nun noch der Mahlgrad und eine drauf abgestimmte Zubereitungsmethode. Findet man hier das richtige Gleichgewicht, werden die aromatischen Substanzen perfekt gelöst und ein vollmundiger Kaffee entsteht. Entspricht der Mahlgrad jedoch nicht der Art der Zubereitung, schmeckt der gute Kaffee unter Umständen bitter oder fad.
Da Aromen sehr flüchtig sind und schnell an Intensität verlieren, ist es am besten, wenn man die Kaffeebohnen erst unmittelbar vor der Zubereitung mahlt. Hierbei wählt man einen auf die Zubereitung abgestimmten Mahlgrad. Dieser ist abhängig von der sogenannten Kontakt- bzw. Extraktionszeit. Grundsätzlich gilt: kurze Kontaktzeit bei feinem Pulver. Grobes Pulver für eine längere Extraktionszeit.
Je feiner das Kaffeepulver gemahlen ist, desto größer ist seine Oberfläche und umso intensiver ist die Extraktion der Aromen. Das heißt, bei gleicher Kontaktzeit mit Wasser, wird aus einem feineren Pulver mehr Aroma herausgelöst als bei gröberem Pulver.
Ein Beispiel: Die Zubereitung eines Espresso ist bereits nach 30 Sekunden abgeschlossen. Hierfür wird ein feines Pulver benötigt. Ein Kaffee, der mit der French Press zubereitet wird, benötigt an die 4 Minuten bis er sein volles Aroma entfaltet hat. Hierfür wird also grobes Pulver verwendet. Auch die Wassertemperatur hat Einfluss auf das Herauslösen der Aromen. Dies kann man natürlich auch exakt kontrollieren, aber mit ca. 95 °C bis Du bei den meisten Zubereitern auf einem guten Weg.
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