Fair auch ohne Siegel - Teil 2

Copyright: zimmytws / bigstockphoto.com
Erzeuger, die sich der Zertifizierung anschließen möchten, werden zuerst einmal in die Pflicht genommen. Um ein Zertifikat verwenden zu dürfen, werden vorab immense Aufnahmegebühren fällig, denn auch eine Siegel vergebende Institution möchte organisiert und finanziert werden. Ein Bauer oder eine Kooperative startet also erst einmal mit Verlust in das faire Zeitalter. Zudem hat man als Verbraucher keinen direkten Einfluss darauf, wie und wofür das Geld eingesetzt wird, welches durch einen höheren Verkaufspreis eingenommen wird. Ich empfehle deshalb, weniger auf das Siegel oder eine Zertifizierung zu achten, sondern direkt die Farmen und Bauern zu unterstützen.
Mit Direct-Trade zum erstklassigen Kaffee
Auf Cupista werden vorrangig Kaffees angeboten, die aus dem direkten Handel mit den Erzeugern stammen. Ein offizielles Siegel, welches eine bestimmte Fairness garantiert, hat kaum einer.
Ich definiere „fair“ deshalb etwas anders. Lieber direkt als über Umwege. Dies hat zur Folge, dass die Liste der Zwischenhändler so kurz wie möglich bleibt und das Produkt transparent bis zum Ursprung zurückverfolgt werden kann. Manchmal bis zum Namen der Plantagenbesitzer oder der Pflücker. Viele Röstereien pflegen persönliche Kontakte in die Anbauregionen oder zu den Kaffeebauern, machen individuelle Verträge, handeln faire Abnahmemengen aus und garantieren überdurchschnittliche Ankaufspreise sowie langfristige Geschäftsbeziehungen. Weiterhin engagieren sie sich für soziale Projekte, um den Lebensstandard in den Regionen zu verbessern.
Die Motivation, ausgezeichnete Qualität zu produzieren, ist unterm Strich für die Bauern bei direktem Handel also viel höher. Ihr Einkommen und ihr Umfeld profitieren von diesem Agreement. Eine Win-win-Situation für alle Beteiligten, denn am Ende entsteht ein geschmacklich hervorragendes Premiumprodukt, welches den Endverbrauchern zu einem, der Qualität entsprechend, äußerst attraktiven Preis angeboten werden kann.
Fair-Handels Siegel, Bio- und TÜV Zertifikate – viel Bürokratie für überschaubaren Erfolg – lies hierzu den Teil 1
0 Kommentare