Kaffee selber rösten - Teil 2

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Willst Du ohne Investition mit Deinen Selbstversuchen starten, dann nimm eine Bratpfanne und röste Deine Bohnen auf dem Herd. Du wirst schnell merken, dass unablässiges Rühren und Wenden nötig ist, damit Dir die Bohnen nicht verbrennen. Andere Stellen werden wohl noch „roh“ bleiben. Ein gleichmäßiges Ergebnis ist also nicht zu erwarten. Verfügt Dein Backofen über eine Heißluftfunktion, wäre dies eine weitere Option. Bei 200 °C bis 220 °C kannst Du die Bohnen recht gleichmäßig rösten, obwohl ein ständiges Bewegen, Wenden oder Rühren natürlich von Vorteil wäre. Aber ein permanentes raus aus dem Ofen, wenden und wieder rein in den Ofen lässt natürlich keine konstante Rösttemperatur zu.
Den besten Kompromiss für erste Experimente bietet eine Popcornmaschine. Sie sorgt für genug Wärme und rührt ständig die Bohnen um. Zu Beginn kannst Du mit einem Holzspatel beim Rühren etwas nachhelfen. Achte bei geöffnetem Deckel darauf, dass Dir die heißen Bohnen beim „cracken“ nicht ins Gesicht springen. Außerdem empfiehlt es sich, mit einem Infrarotthermometer die Temperatur zu überwachen. So kannst Du kleine Mengen durchaus akzeptabel rösten.
Der Möglichkeiten gibt es also viele und der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt. Es wurden schon die ausgefallensten Heimöster erfunden. Manch einer röstet unter Zuhilfenahme von Bohrmaschine und Heißluftfön, andere bauen Ihre Küchenmaschine um und wieder andere haben schon Wäschetrommeln oder -trockner modifiziert. Soll es etwas professioneller sein, empfiehlt sich ein echter Heimröster. Modelle für den Hausgebrauch gibt es ab 250 EUR bis 500 EUR und es lassen sich damit durchaus akzeptable Ergebnisse erzielen.
Fazit: Ob sich das Heimrösten lohnt, musst Du selber entscheiden. Anfängliche Ersparnisse werden schnell von nötigen Investitionen in neue Bratpfannen, Umbaumaßnahmen an „missbrauchten“ Haushaltsgeräten, Anschaffung einer Röstmaschine, Thermometer, Strom und Ausschuss aufgebraucht. Nicht zu vergessen der zeitliche Aufwand, der Einbrand und die Einhaltung der empfohlenen Lagerbedingungen für den Rohkaffee. Du brauchst mit der Zeit genaue Kenntnisse über exakte Temperaturen, solltest Dir sekundengenaue Timings erarbeiten und trotz aller Misserfolge den Spaß daran nicht verlieren. Alles in allem keine Sache, die nur so nebenbei zu machen ist. Falls Du es dennoch wagen willst … viel Glück! Probieren geht über Studieren.
Voraussetzungen für das Heimrösten und finanzieller Vergleich – Teil 1
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