Bayreuther Kaffeemaschine / Karlsbader Kanne
Genau genommen ist die Bayreuther Kaffeemaschine keine richtige Maschine sondern es handelt sich um eine Seihkanne nach französischem Vorbild. Sie besteht aus der eigentlichen Kanne, einem Sieb, einem Wasseraufsatz sowie einem Deckel. Die einzelnen Teile werden ausschließlich aus weißem, geschmacksneutralem Porzellan gefertigt und komplett glasiert. Den gleichen Aufbau hat auch die Karlsbader Kanne. Beide unterscheiden sich lediglich in der Optik voneinander - die Art Kaffee zuzubereiten ist jedoch gleich.
Hat man sehr gutes Ausgangsmaterial, stellt man mit beiden Kannen auch erstklassigen und reinen Kaffee her. Man sollte auf jeden Fall zu gutem Arabica mit breiten Aromenspektrum greifen. Der Karlsbader oder Bayreuther ist besonders rein und frei von Fremdeinflüssen, denn es gibt kein Filterpapier oder andere Dinge, die Aromen, Fette, Säuren und Öle herausfiltern oder einen Eigengeschmack hinzufügen. Damit der Kaffee nicht durch das Porzellansieb fällt, sollten die Bohnen nur grob / grießfein gemahlen werden. Bei der Zubereitung greift man idealerweise zu einer vorgewärmten Kanne und setzt den Siebeinsatz ein. Danach füllt man das grobe Pulver hinein und stellt den Wassereinsatz darauf. Dieser hat an allen Seiten Löcher, damit sich das Wasser gleichmäßig in den Siebeinsatz ergießt. Jetzt lässt man langsam heißes, nicht kochendes Wasser in den Wassereinsatz fließen. Die Menge ist bestenfalls vorher abgemessen und entspricht der Menge an Pulver und der Stärke des gewünschten Kaffees. Ist das Wasser durch das Sieb geflossen, können beide Aufsätze abgenommen, der Deckel aufgelegt und der Kaffee serviert werden.
Für Kaffee aus der Karlsbader oder Bayreuther Kanne sollte man sich Zeit nehmen. Er ist nichts für den schnellen Schluck zwischendurch. Die Zubereitung dauert durch das Mahlen und das vorsichtige Seihen etwas länger. Dafür wird man aber mit einem absolut unverfälschtem Kaffeegenuss belohnt - wie im Wiener Kaffeehaus.